Was versteht man unter Energieeffizienz?

Energiesparen muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man Einschränkungen in Kauf nehmen und Verzicht üben muss. Allein der effiziente Einsatz von Energie birgt ein sehr hohes Einsparpotential.

Energieeffizienz ist ein Maß dafür, wie viel Energie für einen bestimmten Nutzen benötigt wird. Energieeffizienz ist eng an den Wirkungsgrad gekoppelt, denn je höher der Anteil an nutzbarer Energie im Verhältnis zur zugeführten Energie ist, umso effizienter wird die Energie genutzt.

Allein die Steigerung der Energieeffizienz kann zu erheblichen Energieeinsparungen führen. So konnte in Deutschland trotz stetiger Steigerung der Wirtschaftsleistung in den letzten 20 Jahren gleichzeitig der Energieverbrauch reduziert werden.

Die Steigerung der Energieeffizienz lässt sich auf verschiedene Arten erreichen.

Die wichtigsten Maßnahmen sind:

1. Nutzung der Abwärme bei Energieumwandlungsprozessen

2. Steigerung des Wirkungsgrades von Geräten / Maschinen

3. Reduzierung des Wärmeverlustes durch Dämmung von Gebäuden

Nutzung der Abwärme bei Energieumwandlungsprozessen

Bei zahlreichen Prozessen (Kraftwerke, Verbrennungsmotor etc.) wird ein erheblicher Anteil der zugeführten Energie in Wärmeenergie umgewandelt, die meist als Abwärme an die Umgebung abgeführt wird.

Eine einfache Art, die Effizienz zu steigern, ist die Nutzung dieser Wärme für das Beheizen von öffentlichen oder privaten Gebäuden oder für Produktionsprozesse.

Bei der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wird ein Teil des entstehenden Dampfes für Heizwerke ausgekoppelt und über Fernwärmeleitungen dorthin transportiert, wo die Wärme benötigt wird.

Auch wenn dadurch der Wirkungsgrad für die Stromproduktion leicht sinkt, steigt der gesamte Nutzungsgrad auf bis zu 90 %.

Im Vergleich zu getrennter Erzeugung von Strom und Wärme können durch die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung Einsparungen von 10-30 % an Primärenergie erzielt werden.

Steigerung des Wirkungsgrades von Geräten / Maschinen

Durch technischen Fortschritt ist es gelungen, die Energienutzung in Maschinen, Geräten, Motoren etc. immer weiter zu optimieren. Beigetragen dazu haben sowohl politische Beschlüsse (EED, EEG) wie auch die deutlichen Preissteigerungen aller Arten von Energie.

Zu den politischen Maßnahmen gehört z.B. die schrittweise Abschaffung der klassischen Glühlampe. Durch ihren schlechten Wirkungsgrad von nur 5 % gegenüber Energiesparlampen oder LEDs wird ein erheblicher Anteil der zugeführten Energie nicht genutzt.

Auch bei Haushaltsgeräten wurde der Energieverbrauch deutlich reduziert.

Damit der Verbraucher beim Kauf eines Haushaltsgerätes erkennen kann, wie groß der Energieverbrauch ist, gibt es seit vielen Jahren die vorgeschriebene Energieverbrauchskennzeichnung, das sogenannte Energielabel.

Anhand von Farben (rot = hoher Energieverbrauch, grün = niedriger Energieverbrauch) und Energieklassen von A bis G kann man den Verbrauch verschiedener Geräte direkt miteinander vergleichen und sich für ein Gerät mit niedrigem Energieverbrauch entscheiden.

Mittlerweile gibt es ein ähnliches Energielabel auch für Autos.

Da die Energieklassen neben dem absoluten Energieverbrauch jedoch von verschiedenen weiteren Faktoren abhängen (Größe, Masse, Volumen), bedeutet eine günstigere Energieklasse nicht zwangsläufig auch einen niedrigeren Energieverbrauch. So hat u.U. ein großer und schwerer SUV eine bessere Energieklasse als so mancher Kleinwagen – obwohl er absolut einen deutlich höheren Verbrauch hat.

Reduzierung des Wärmeverlustes durch Dämmung von Gebäuden

Den größten Anteil am Energieverbrauch in Gebäuden hat das Heizen. Der Hauptgrund liegt darin, dass ein großer Teil der über Heizsysteme zugeführten Wärme durch Wände, Fenster, Türen, Dach oder den Fußboden entweicht.

Der Anteil der entweichenden Energie lässt sich durch Verbesserung der Dämmung von Gebäuden erheblich reduzieren. Für Neubauten gibt es  nach dem Energieeinsparungsgesetz (EnEG) immer strengere Auflagen zum Energieverbrauch. Dies wird vor allem durch verbesserte Dämmung und eine erhöhte Luftddichtigkeit von Fenster und Türen erreicht.

In Altbauten lässt sich durch nachträgliche Sanierung der Energiebedarf um bis zu 90 % reduzieren.

Weitere Informationen über Energieeffizienz

Hier findest Du einige Links, über die Du weitere Informationen über das Thema Energieeffizienz erhältst.

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie – Energieeffizienz

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit – Energieeffizienz