Der Impuls
Eine weitere Erhaltungsgröße, die bei der Wechselwirkung zwischen zwei oder mehreren Körpern eine zentrale Rolle spielt, ist der Impuls.
Um zu verstehen, welche Rolle der Impuls spielt und was man darunter versteht, wird eine Reihe von Versuchen durchgeführt, in denen zwei Wagen auf einer Luftkissenbahn zusammenstoßen und so miteinander wechselwirken.
Versuch 1:
Zwei Wagen mit unterschiedlicher Masse stehen in der Mitte einer Luftkissenbahn.
An einem der beiden Wagen befindet sich ein Federbügel. Die beiden Wagen werden mit einer Schnur so zusammengebunden, dass der Federbügel zusammengedrückt wird. Beide Wagen befinden sich zunächst in Ruhe.
Nun wird die Schnur durchtrennt (entweder mit einer Schere oder mit einem Feuerzeug).
Beobachtung:
Die beiden Wagen stoßen sich voneinander ab und bewegen sich in entgegengesetzte Richtung.
Um die Zusammenhänge zwischen den Massen und den Geschwindigkeiten der beiden Wagen genauer zu erfassen, werden die Geschwindigkeiten der Wagen 1 und 2 mit Hilfe zweier Lichtschranken ermittelt. Dabei wird (willkürlich) die Richtung des Wagens 2 als negative Richtung festgelegt.
(Es werden jeweils die Dunkelzeiten gemessen – mit Hilfe der Länge der Wagen lassen sich dann die Geschwindigkeiten berechnen.)
Außerdem werden die Massen der beiden Wagen bestimmt.
Messwerte:
in | in | in | |
0,1 | 1,5 | 0,15 |
in | in | in | |
0,2 | -0,75 | -0,15 |
Ergebnis:
Nach dem Abstoßen hat der Wagen mit der größeren Masse die kleinere Geschwindigkeit und umgekehrt.
Es gilt:
bzw.
Das bedeutet:
Das Produkt aus Masse und Geschwindigkeit ist bei beiden Wagen gleich jedoch mit entgegengesetztem Vorzeichen:
Erklärung:
Nach dem Wechselwirkungsprinzip stoßen sich beide Wagen gegenseitig mit der gleichen Kraft ab. Aufgrund der größeren Trägheit des Wagens mit der größeren Masse erfährt dieser eine kleinere Beschleunigung und erreicht damit eine niedrigere Geschwindigkeit als der Wagen mit der kleineren Masse.
Das Produkt aus Masse und Geschwindigkeit wird als Impuls bezeichnet.
Der Impuls charakterisiert den Bewegungszustand der beiden Wagen. Die Beträge dieser Bewegungsgröße sind für beide Wagen gleich.