Das Magnetfeld der Erde
Dass sich eine Kompassnadel oder ein beweglich gelagerter Magnet immer so ausrichtet, dass sein Nordpol nach Norden zeigt, hat seine Ursache im Magnetfeld der Erde. Die Erde erzeugt ein Magnetfeld, welches seine Hauptursache in den Bewegungen innerhalb des flüssigen Erdkerns hat. Dieses Magnetfeld ähnelt dem eines Stabmagneten, der sich leicht schräg zur Erdachse im Inneren der Erde befinden würde:
Abbildung folgt
Dass der Nordpol eines Magneten nach Norden zeigt, scheint zunächst widersprüchlich zu sein – schließlich wissen wir, dass sich gleichartige Pole abstoßen.
Doch das, was wir Nordpol nennen ist nicht der magnetische Nordpol, sondern der geografische Nordpol. Magnetisch gesehen ist dort – bzw. in der Nähe des geografischen Nordpols – der magnetische Südpol.
Im Bild oben erkennst Du, dass das Magnetfeld etwas schräg zur Rotationsachse steht und dass sich der magnetische Südpol etwas versetzt zum geografischen Nordpol befindet. Daher zeigt der Nordpol einer Kompassnadel immer in die Nähe des geografischen Nordpols, zum magnetischen Südpol, der im Norden Kanadas liegt – etwa 1000 km vom geografischen Nordpol entfernt.
Die Abweichung der Stellung der Kompassnadel vom geografischen Nordpol nennt man Deklination oder Missweisung. Sie beträgt bei uns etwa 2°. Je weiter man sich einem der Pole nähert, umso größer wird sie.
Wie man erkennt, verlaufen die magnetischen Feldlinien am Äquator und annähernd auch in unserer Region parallel zur Erdoberfläche. Wir halten einen Kompass entsprechend waagerecht. Genau genommen müssten wir ihn ein wenig schräg halten. An den Polen jedoch verlaufen die Feldlinien praktisch senkrecht zur Erdoberfläche. Dort wäre ein Kompass nutzlos – zum einen aufgrund der Deklination, zum anderen aufgrund des Verlaufs der Feldlinien.
Die Abweichung der magnetischen Feldlinien gegen die Horizontale wird als Inklination bezeichnet.