Magnetische Influenz

Ein Phänomen, welches auch im elektrischen Feld auftritt, ist die Influenz.

Unter magnetischer Influenz versteht man die vorübergehende Magnetisierung eines ferromagnetischen Stoffs im Einfluss eines Magnetfeldes.

Magnet Büroklammern InfluenzWir haben bereits beobachtet, dass Büroklammern nicht nur am Magneten selbst hängen bleiben sondern auch aneinander. Die Büroklammern sind also selbst magnetisch und ziehen sich daher gegenseitig an.

Wir können sogar einen Eisenstab an den Magneten hängen, und die Büroklammern bleiben auch an diesem hängen – genau wie am Magneten selbst (s. Foto). Der Eisenstab ist magnetisch, da er mit dem Magneten in Verbindung ist bzw. sich im Magnetfeld des Magneten befindet.

Löst man den Eisenstab langsam vom Magneten, so bleiben die Büroklammern zunächst weiterhin an ihm hängen – mit zunehmendem Abstand vom Magneten fallen sie jedoch nach und nach herunter – der Eisenstab ist nicht mehr magnetisch, wenn er sich nicht mehr im Magnetfeld befindet.

Dass der ferromagnetische Körper den Magneten nicht berühren muss, um selbst zu einem Magneten zu werden, zeigt folgendes Experiment:

Versuch:

Wir spannen einen Stabmagneten so in ein Stativ ein, dass sich sein Nordpol mit einigen Zentimetern Abstand direkt über einem Nagel, den wir auf die Spitze stellen, befindet.

Der Nagel bleibt zunächst aufrecht stehen, da er vom Magneten angezogen wird, die Gewichtskraft des Nagels jedoch größer ist als die magnetische Kraft, die ihn nach oben zieht:

Anschließend nähern wir den Südpol eines weiteren Stabmagneten dem Nagelkopf:

Magnetische Influenz

Magnetische Influenz Versuch

Beobachtung:

Der Kopf des Nagels wird vom Südpol des zweiten Stabmagneten abgestoßen und fällt um.

Erklärung:

Der Nagel befindet sich im Magnetfeld des Stabmagneten. Dadurch werden seine Elementarmagnete ausgerichtet, und zwar so, dass die Südpole nach oben zeigen, da sie vom Nordpol des eingespannten Magneten angezogen werden. Die Nordpole hingegen werden abgestoßen.

Unter dem Einfluss des Stabmagneten wird der Nagel selbst zu einem Magneten mit einem Nordpol unten in der Spitze und einem Südpol oben im Nagelkopf.

Da der Nagelkopf nun selbst ein magnetischer Südpol ist, wird dieser vom Südpol des zweiten Magneten abgestoßen, wodurch der Nagel umfällt.

Sobald sich der Nagel nicht mehr im Magnetfeld befindet, geht die Ordnung der Elementarmagnete verloren, der Nagel ist kein Magnet mehr.

Die vorübergehende Magnetisierung eines Körpers aus einem ferromagnetischen Stoff in einem Magnetfeld nennt man magnetische Influenz. Innerhalb des Körpers richten sich die Elementarmagnete aus.

Die Magnetisierung geht in der Regel wieder verloren, wenn sich der Körper nicht mehr in einem äußeren Magnetfeld befindet.