Beugung und Interferenz von Licht mit gewöhnlicher Lichtquelle
Nachdem die beiden Phänomene Beugung und Interferenz mit dem Laser nachgewiesen werden konnten, stellt sich die Frage, ob dies auch mit einer gewöhnlichen Lichtquelle (Glühlampe) möglich ist.
Um das zu untersuchen, wird folgender Versuch aufgebaut:
Versuchsaufbau und -durchführung:
Ein schmaler Beleuchtungsspalt wird mit einer Lampe beleuchtet. Mit Hilfe einer Sammellinse wird das Bild des Beleuchtungsspalts auf einem dahinter stehenden Schirm bzw. an der Wand scharf abgebildet.
Anschließend wird ein Doppelspalt hinter die Linse gestellt.
Beobachtung:
Auf dem Schirm ist ein (lichtschwaches) Interferenzmuster zu sehen. Man erkennt ein weißes Hauptmaximum, die Maxima der höheren Ordnungen zeigen ein kontinuierliches Farbspektrum.
Ergebnis:
Auch bei einer gewöhnlichen Lichtquelle tritt Interferenz auf. Man erkennt, dass das weiße Licht der Glühlampe in den Maxima höherer Ordnung in die Spektralfarben zerlegt wird: Die Maxima sind innen blau und außen rot.
Erklärung:
Das weiße Licht der Glühlampe enthält alle Spektralfarben. Die Bedingungen für konstruktive Interferenz sind für den blauen Anteil des Lichts bei einem kleinerem Abstand d (vom Hauptmaximum) erfüllt als beim roten Anteil.
Aus dem zuvor hergeleiteten Zusammenhang für die Wellenlänge
lässt sich schlussfolgern:
Blaues Licht muss eine kleinere Wellenlänge haben als rotes Licht!
Spektrum von sichtbarem Licht
Um abschätzen zu können, in welchem Wellenlängenbereich sichtbares Licht liegt, kann man die Abstand d der Maxima für verschiedene Lichtfarben bestimmen.
Man erkennt, dass sich das Spektrum von violett / blau über grün und gelb bis zum roten erstreckt.
Da das Beugungsbild nur sehr lichtschwach ist, lassen sich die Abstände nur ungenau messen.
Mit einem Mehrfachspalt (optisches Gitter, s. übernächster Abschnitt) erhält man ein etwas lichtstärkeres Beugungsbild:
Hier kann man deutlich die Dunkelstellen sowie die farbigen Ränder der Maxima erkennen.